Bei Dokumentarfilmpremieren kommen auch mal Schafe auf den Roten Teppich. Hier beim Film SCHAFSTAGE in Garmisch-Partenkirchen im Herbst 2023. Foto: © Maren Martell

Im Herbst 2024 finden wieder bundesweit LETsDOK Dokumentarfilmtage statt. Auch in Bayern wollen wir mit Bayerischen Dokumentarfilmtagen den Dokumentarfilm wieder in die Kinos bringen, Filmgespräche und Diskussionsveranstaltungen organisieren und im Bayerischen Fernsehen eine „lange Nacht des Dokumentarfilms“ feiern. Im Vorfeld zu LETsDOK 2024 haben wir das aktuelle, dokumentarische Filmschaffen in unserem Land durchforstet, analysiert und wieder viele Filme gefunden. Das genaue Programm wir bis zum Sommer erarbeitet und mit den teilnehmenden Kinos und Veranstaltern zusammen festgelegt.

Im September und in der zweiten Oktoberwoche (7. bis 13. Oktober) wird das Ergebnis dieser „Filmsuche“ zu sehen sein. Cineasten haben dann bei LETsDOK 2024 die Gelegenheit, an sieben Tagen landesweit eine Auswahl herausragender Dokumentarfilme in zahlreichen Kinos zu sehen. Darunter die Trägerin des Bayerischen Filmpreises Dokumentarfilm und die Gewinnerin des Goldenen Bären auf der Berlinale 2024. Dazu gibt es Filmgespräche mit den Regisseuren und Regisseurinnen oder Protagonisten und Protagonistinnen. Wir wollen uns gemeinsam mit den Zuschauern mit komplexen Themen auseinandersetzen und uns unsere eigene Meinung bilden.

Brutale Kriege, Flucht, Vertreibung, Klimawandel, Artensterben – die Welt ist in einem gewaltigem Umbruch der vielen Menschen Angst macht und die demokratischen Freiheiten und die Menschenrechte bedroht. Wir wollen in unserer Filmauswahl uns den großen Themen unserer Zeit stellen. Aber auch für schöne und unterhaltende Momente sorgen.

Dokumentarfilme können dazu beitragen, Menschen in einer Zeit des Umbruchs zu informieren, zu inspirieren und zu ermächtigen, und damit einen Beitrag zur Förderung von demokratischen Werten, Menschenrechten und einem globalen Bewusstsein leisten. Sie können komplexe Themen verständlich aufbereiten und Hintergrundinformationen liefern. Sie helfen, die Ursachen und Auswirkungen von Konflikten, Flucht, Vertreibung, Klimawandel und Artensterben besser zu verstehen. Sie ermöglichen, das Bewusstsein für globale Herausforderungen zu entwickeln. Mitgefühl und Empathie für Betroffene wollen wir stützen und ermutigen, aktiv zu werden und sich für positive Veränderungen einzusetzen. Wir wollen Verständnis und Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen, Ethnien und Gesellschaften fördern. Denn es gibt Handlungsspielraum und Möglichkeiten zur Verbesserung der bedrohlich scheinenden Problemlagen.

Ein Höhepunkt der 4. Bayerischen Dokumentarfilmtage wird auch die Lange Nacht des Dokumentarfilms des BR sein. Die Dokumentarfilmtage LETsDOK sind eine Aktion zur Förderung des großen Dokumentarfilms und der Arthouse-Kinos. Bundesweit werden im Herbst in allen Bundesländern Dokumentarfilme gezeigt und dazu Filmgespräche organisiert und koordiniert. Im vorigen Jahr waren dies etwa 300 Veranstaltungen, 80 davon in Bayern, in Kinos von Viechtach bis Marktoberdorf und von Garmisch bis Bamberg. Mehr als 2000 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer nahmen an lebhaften Debatten teil und sahen herausragende Filme. 

Als Sprecher der AG DOK Bayern habe ich die Organisationsleitung für die bayerischen LETsDOK Veranstaltungen übernommen. Mehr dazu auf der Webseite von LETsDOK.