Sein Lebenslauf liegt weitgehend im Dunkeln. Nur Zeichnungen und Bilder können über seine Persönlichkeit Auskunft geben. Ihre Ausdruckskraft reiht ihn jedoch unter die größten Künstler Europas ein. Sein Isenheimer Altar – heute in Colmar – gehört zu den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte. Matthias Grünewald oder Mathis Gothart-Nithart (um 1480-1528) – auch der Name des berühmten Malers Mathis ist ein Rätsel. Schon 100 Jahre nach seinem Tod war der Künstler vergessen, nicht einmal mehr sein Name noch geläufig.

Der Dokumentarfilm zeigt die hinreißenden Gemälde Grünewalds, darunter den berühmten Isenheimer Altar, in eindrucksvollen Großaufnahmen. Grünewald, der letzte deutsche Maler der Gotik, entwickelt stilistische Eigenheiten, die seine Malerei zu neuen Ausdrucksformen führen, die weit aus seiner Zeit hinausweisen. Kein anderer Künstler hat etwa das Thema der Kreuzigung so dramatisch gestaltet. Die Bilder und Zeichnungen des Künstlers erlauben einen Einblick in die Person eines Grenzgängers und in die Weltsicht der Menschen in der Zeit der Glaubensspaltung. Sie führen hinein in Schlüsselereignisse der Reformation, in die der Künstler und seine Gemälde unmittelbar verwickelt waren.

Buch und Regie: Stephan Bleek
Kamera: Hermann Reichmann
Schnitt: Katharina Sanders